Florenz und die Toskana, die herbstlichen, kulinarischen Spezialitäten

Florenz und Chianti Führungen, kulinarische Führungen durch Florenz und das Chiantigebiet

Die Weinernte 2016 wird dieses Jahr in der Toskana nicht die 2,5 Milionen Hektoliter überschreiten. Dies bedeutet, dass es ca. 5 % weniger sein wird als letztes Jahr. Die Qualität wird bevorzugt. Die Weinernte 2016 hat dieses Jahr eine Woche später begonnen, doch die Reifung der Trauben weisst auf eine gute Qualität hin. Möchten Sie einen Weinkurs besuchen?

Florenz Stadtführungen bedeutet auch den kulinarischen Spezialitäten näher gebracht zu werden. Ausser der Schiaccata all’uva ist der toskanische Herbst noch durch den Kuchen“castagnaccio“ gekennzeichnet. Sobald das erste Kastanienmehl auf dem Markt ist, findet man in Florenz und in der Toskana den Castagnaccio, den Kastanienkuchen.

Anbei nun zwei typische Herbstrezepte.

SCHIACCIATA ALL’UVA – Toskanische Weintraubenkuchen

Das Wort Schiacciata (Skiatschata gelesen) kommt vom italienischen Verb „schiacciare“,was übersetzt drücken oder zerdrücken bedeutet. Dieser Kuchen wird in den Weingebieten der Toskana in der Zeit während  der Lese zubereitet, dabei werden reife Trauben verwendet, die sich nicht zur Weinproduktion eignen. Kurz um man benutzt die Trauben der Weinstöcke.

  • Weintrauben, rot frisch und klein – 800 gr
  • Mehl – 650 gr
  • Würfel Hefe – 0,5 gr
  • Zucker, wenn nötig – 100 gr
  • Wasser – 200 ml
  • Rosmarin
  • Olivenöl extra vergine

So wird’s gemacht:
1.)
Die Hefe und den Zucker (nur im Falle, daß die Trauben nicht süß sind) im lauwarmen Wasser auflösen. Mehl in eine große Schüssel geben, in der Mitte eine Mulde drücken, das Hefe-(Zucker)gemisch dazugeben, sowie 4 EL Olivenöl. Mit etwas Mehl vom Rand her verrühren. Eine gute halbe Stunde zugedeckt gehen lassen.
2.)
Dann das ganze Mehl zu einem geschmeidigen Teig kneten, und wiederum etwa anderthalb Stunden gehen lassen.
3.)
In dieser Zeit die Trauben waschen, trocknen und auslesen.
4.)
Den Teig ausrollen und auf eine gut eingeölte Ofenblech legen.
Nun muss man „schiacciare“ bzw den Teig „plattdrücken“ und anschließend die Weintrauben darauf legen und mit Olivenöl beträufeln.
5.)
Die Schiacciata kommt nun in den vorgeheizten Ofen und wird bei etwa 170°C in 50 Minuten gebacken. Jeder sollte seinem eigenen Ofen vertrauen.
Nach dem Backen wie gewohnt, abkühlen lassen.

DER KASTANIENKUCHEN

Der Castagnaccio ist ein ganz besonderer Kuchen. Die Zutaten sind: Kastanienmehl, Pinienkerne, Rosinen und Rosmarin. Wenige Zutaten, die einen typischen, toskanischen Herbstkuchen kennzeichnen, da die Kastanien in der Toskana weitverbreitet sind.

Zutaten

  • Kastanienmehl – 300 gr
  • Eβlöffel Zucker – 
  • Glas Wasser – 1
  • Eβlöffel Olivenöl Extra Vergine – 
  • Rosinen – 50 gr 
  • Pinienkerne – 50 gr
  • Nüβe, (muβ nicht sein) – 50 gr
  • Zweige frisches Rosmarin – 
  • Bischen Salz

Zubereitung:
1.)
Den Ofen auf 200 Grad vorheizen.
2.)
Das Kastanienmehl durch ein Sieb geben und das Wasser langsam dazufügen und ständig mit einer Gabel rühren. Es dürfen keine Klumpen entstehen.
3.)
Ist ein glatter Teig entstanden rührt man den Zucker, das Salz, die Rosinen, Pinienkerne und zwei Eβlöffel dazu. Rühren bis der Teig glatt ist.
4.)
Den Teig auf ein gut eingeöltes Backblech geben.
5.)
Die restlichen Pinienkerne, das Rosmarin und eventuell die Nüsse mit bischen Olivenöl auf den Teig geben. In den Ofen und ca. 30 Minuten backen lassen. Die Oberfläche des Kuchen sollte rissig undd trocken sein. Der Castagnaccio wird in Quadrate geschnitten und serviert.

Etwas Geschichte

Il Castagnaccio, wie die meisten toskanischen Rezepte geht auf die Bauernküche zurϋck, da die Kastanie ein Lebensmittel ist, welches auf dem Land zufinden ist und billig war. Schon im16. Jahrhundert war dieser Kuchen bekannt und sehr beliebt. Es scheint, daβ der Erfinder Pilade da Lucca war, schon in der «Commentario delle più notabili et mostruose cose d’Italia et altri luoghi»,zitiert und von Ortensio Orlando geschrieben. Im Jahr 1553 wurde der Kommentar in Venedig veröffentlicht. Erst im 19.Jahrhundert wird der Castagnaccio in ganz Italien Erfolg haben und in dieser Zeit werden dann auch die Zutaten der Rosinen, Pinienkerne und des Rosmarin dazu kommen.
Eine Legende erzählt, daβ das Rosmarin ein kräftiges Liebeselixier sei: ein junger Mann, der den Kuchen gegessen hatte, nachdem dieser ihm von einem jungen Mädchen angeboten worden war, hatte sich anschlieβend in sie verliebt mit dem Ergebnis, daβ er ihr einen Hochzeitsantrag machte.

Möchten Sie ihn bei einer Florenz Stadtführung probieren? Ich organisiere auch gerne kulinarische Rundgänge durch Florenz

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