Florenz für Fortgeschrittene

Zwei verborgene florentinische Schätze Casa Vasari und das Horne Museum

Sie waren schon oft in Florenz und denken, dass Sie alles kennen? Angelika Florenzstadtführung zeigt Ihnen neue Juwele.
Heute kann ich Ihnen eine Neuigkeit präsentieren, auf die ich besonders stolz bin: das Leben in Florenz während des 16. und 19. Jahrhunderts.

Aus dem 16. Jahrhundert stammt der Salon der Casa Vasari, der Residenz des Hofmalers Cosimo des Ersten. Vasari war Maler, Architekt, Schriftsteller und Gründer der Kunstgeschichte. Durch seine Fresken erfahren wir, was (wie) er über die Kunst dachte, welche florentinischen Künstler er wirklich schätzte und auch, wie er sich selbst darstellt. Natürlich ist all dies in den Darstellungen der Fresken verborgen und kann nur langsam erschlossen werden, was ich mit Ihnen zusammen vor haben werde!
Der Salon ist Teil einer privaten Wohnung und nur auf Vorbestellung besichtbar, u.a. verbirgt er auch architektonische Raritäten: Wissen Sie etwa, was ein Kinderfenster ist?

Herbert P. Horne (1864-1916) war ein englischer Kunstsammler, Architekt, Designer, Dichter, Kunsthistoriker und vor allem ein “Connoisseur”, Kenner der italienischen Malerei der Renaissance. Er verbrachte den größten Teil seines Lebens in Florenz und sein Werk über Botticelli ist auch heute noch ein Meilenstein der Kunstgeschichte. Der Palagetto Corsi, heute Sitz des Museum Horne, wurde von ihm 1912 gekauft. Bis zu seinem Tode 1916 renovierte er das Gebäude, um es wieder auf den Stand der Renaissance zurückzuführen, sämtliche späteren Eingriffe wurden entfernt.. Ein Haus, das auch Museum ist, wurde geschaffen und 1921 als Stiftung eröffnet. Es illustriert nach dem Willen seines Gründers, das tägliche Florentiner Leben des späten Mittelalters und der Renaissance. Meisterwerke neben alltäglichen Objekten vermitteln uns die Atmosphäre eines Wohnsitzes dieser Epochen,
Vermittelt werden aber auch Kenntnisse über den Antiquitäten- und Kunstmarkt des 19. Jahrhunderts, als Italien noch keine Gesetze für den Denkmalschutz hatte und man Meisterwerke für wenig Geld erstehen konnte. Haben Sie sich je gefragt, warum es so viele italienische Werke in deutschen, amerikanischen und englischen Museen gibt? Und wussten Sie, dass es während des 19. Jahrhunderts eine große internationale Kolonie in Florenz gab? Unter den Deutschsprachigen waren der Maler Arnold Böcklin, seine Toteninsel soll vom englischen Friedhof in Florenz inspiriert worden sein, der Historiker Davidsohn, dessen Geschichte von Florenz heute noch grundlegend ist, Aby Warburg, einer der Gründer des Kunsthistorischen Deutschen Instituts, heute Teil der Max-Planck-Gesellschaft. Nathaniel Hawthorne hat hier ein Portrait of a Woman geschrieben und Dostojewskij den Idioten.
Neugierig geworden?

Besuchen Sie Florenz mit einer deutschen Stadtführung

Comments

Schreibe einen Kommentar